Investitionen in notwendige Infrastruktur – Bad Wünnenberg plant mit 6,2 Millionen Defizit
Bad Wünnenberg. Die Stadt Bad Wünnenberg plant mit einem Defizit von rund 6,2 Millionen Euro im Haushaltsjahr 2025. Vor dem Hintergrund der angespannten Finanzlage konzentriert sich die Stadt auf notwendige Infrastrukturmaßnahmen, die für die Grundversorgung und die Weiterentwicklung der Kommune unabdingbar sind. Das geplante Defizit wird durch eine Entnahme aus der Ausgleichrücklage der Stadt Bad Wünnenberg gedeckt.
Die größten Belastungen für den Haushalt sind die Umlagen an den Kreis in Höhe von insgesamt rund 22,7 Millionen. Ein Plus von circa zwei Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Die Umlagen umfassen die Kosten für Personal, die Landschaftsverbandsumlage, soziale Leistungen und Jugendhilfe.
Kritik an Bürokratie und mangelnder finanzieller Unterstützung
„Die hohe Bürokratie bei Fördermaßnahmen von Land und Bund ist für die Kommunen eine zusätzliche Belastung. Gleichzeitig fehlt es an ausreichender finanzieller Unterstützung“, betont Bürgermeister Christian Carl. Die Anforderungen an Städte und Gemeinden steigen stetig, doch oft fehlen die nötigen Zuwendungen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Investitionen mit Augenmaß
Um handlungsfähig zu bleiben, setzt Bad Wünnenberg für 2025 auf die konsequente Priorisierung wesentlicher Projekte. Bürgermeister Carl mahnt: „Wir müssen den Fokus auf das legen, was die Stadt wirklich braucht.“ Mit diesem noch maßvollerem Umgang mit den städtischen Finanzen soll sichergestellt werden, dass Bad Wünnenberg auch in schwierigen Zeiten wirtschaftlich auf Kurs bleibt.
Projekte 2025
„Uns holt aktuell ein, was in den vergangenen Jahrzehnten häufig geschoben wurde. Im Stadtgebiet sind viele Straßen sanierungsbedürftig und Gebäude in die Jahre gekommen“, erklärt Bürgermeister Christian Carl. Um diese wichtige Infrastruktur in Bad Wünnenberg wieder herzustellen, werden Investitionen in Höhe von 18 Millionen Euro notwendig sein.
Sanierungsmaßnahmen in 2025 sind beispielsweise bei den Wirtschaftswegen, den Gemeindestraßen und Brücken notwendig. „Hier werden nach Prioritätenliste die Arbeiten in allen sieben Ortsteilen abgearbeitet“, so Carl. Nach der abgeschlossenen Entwässerungsplanung steht für das kommende Jahr auch der Beginn der Erschließung der Baugebiete in Bleiwäsche, Haaren und Helmern auf der Liste. Auch das Gewerbegebiet in Haaren wird erweitert und dort startet ebenfalls die Erschließung. Dafür sind rund 3,1 Millionen Euro eingeplant.
Ein Projekt was Bad Wünnenberg noch die nächsten Jahre begleiten wird, ist der Neubau der Verwaltung. „Dass dieses Vorhaben dringend notwendig ist, sieht man schon an den zahlreichen Gebäuden, die wir aufgrund des akuten Platzmangels anmieten mussten“, erklärt der Chef der Stadtverwaltung. An fünf Standorten plus Bauhof sitzen die Verwaltungsmitarbeiter verteilt. „Das macht die Wege für die Bürgerinnen und Bürger und auch die Mitarbeiter lang. Durch den Neubau wollen wir den Bürgerservice mit modernen, barrierefreien und funktionalen Räumen weiter verbessern“, Carl weiter. Gelder für die Planung eines neuen Rathauses in Fürstenberg sind für das kommende Jahr einkalkuliert. Der Bau soll in 2026 beginnen.
Mit der Selbstbeschreibung als Familienstadt kommen auch einige Verpflichtungen. So sind rund 100.000 Euro für einen neuen Spielplatz im Baugebiet „Auf der Iserkuhle“ sowie die Sanierung der vorhandenen Kinderspielplätze im Stadtgebiet eingeplant. Um auch in Zukunft ein wohnortnahes und zeitgemäßes Gymnasialangebot für die Bad Wünnenberger Schülerinnen und Schüler sicherzustellen, ist eine Investition in die Infrastruktur des Liebfrauengymnasiums in Büren erforderlich. Im Haushalt 2025 stehen dafür rund 1,5 Millionen Euro bereit.
Investiert wird außerdem in ein neues Feuerwehrgerätehaus in Leiberg, da das vorhandene nicht mehr den aktuellen Standards entspricht.