Bielefeld. Die Wirtschaftslage im Bauwesen, insbesondere in Teilen von Europa, ist angespannt. Die Energiekrise und der Mangel an Arbeitskräften belasten die Branche, hohe Material- sowie gestiegene Lohn- und Zinskosten verschärfen die Lage zusätzlich. In diesem anhaltend schwierigen gesamtwirtschaftlichen Umfeld ließ sich das globale Wachstum des Unternehmens nicht wie in den Vorjahren fortsetzen: Die Schüco Gruppe hat das Geschäftsjahr 2023 mit einem Gesamtumsatz von 2,11 Milliarden EUR (7,4 Prozent unter Vorjahr, währungsbereinigt 4,7 Prozent unter Vorjahr) abgeschlossen.
Die Schüco Gruppe beschäftigte im Jahresdurchschnitt 2023 weltweit insgesamt 6.750 Mitarbeitende (2022: 6.750 Mitarbeitende), die sich wie folgt aufteilten: Außerhalb Deutschlands waren 2.750 Mitarbeitende für Schüco tätig. Auf Deutschland entfielen 4.000 Mitarbeitende (2022: 4.100 Mitarbeitende), davon arbeiteten 2.408 Mitarbeitende in der Region Ostwestfalen-Lippe. In der Bielefelder Unternehmenszentrale beschäftigte das Unternehmen insgesamt 2.068 Mitarbeitende (2022: 2.100 Mitarbeitende).
Die Lage der Bau- und Immobilienwirtschaft lässt sich auch für 2024 nicht positiv einschätzen. Investoren – private und gewerbliche – halten sich weiterhin bei Neubauten und Sanierungen zurück. Die Sanierungsquote, die massiv gesteigert werden müsste, um die Klimaziele zu erreichen, sinkt aktuell sogar. Die oben beschriebenen Faktoren, die für die Baukrise in 2023 verantwortlich waren – hohe Energie- und Materialpreise, gestiegene Lohn- und Zinskosten, der Arbeitskräftemangel, regulatorische Hürden und fehlende Planungssicherheit – wirken sich weiterhin negativ auf die Entwicklung in 2024 aus und bremsen eine Verbesserung der Auftragslage. Auch wenn die Talsohle wahrscheinlich erreicht ist – Signale auf kurzfristige Besserung sind nicht wahrnehmbar. Trotz dieser herausfordernden Lage bieten sich der Bau- und Immobilienwirtschaft und damit auch Schüco Chancen. Denn das gerade veröffentlichte Frühjahrsgutachten des ZIA (Zentraler Immobilien Ausschuss e. V.) errechnete für Deutschland einen Mangel von 600.000 Wohnungen für 2024, bis 2027 soll diese Zahl sogar auf 830.000 wachsen. Die Sanierung des Gebäudebestands ist auch in diesem Kontext eine wichtige Aufgabe, denn sonst lassen sich die sozialen Herausforderungen des Wohnungsmangels nicht angehen und die Klimaziele nicht erreichen. Die Bauindustrie weltweit befindet sich in einem starken Wandel und alle Marktbeteiligten müssen sich konsequent verändern – durch Digitalisierung, nachhaltige Produktinnovationen und durch zirkuläre Bauwirtschaft.
Mit seinem modularen Dekarbonisierungsangebot Carbon Control hat das Unternehmen bereits einen zukunftsorientieren Meilenstein gesetzt. Denn nach diesem Angebot renovierte Gebäude und Neubauten werden zukunftssichere Investitionen sein, die auch nach 2030, 2045 und 2050 den gesetzlichen Anforderungen gerecht werden können. Diese Ausrichtung wird das Unternehmen auch 2024 konsequent in seinen Geschäftsbereichen verfolgen. So hat Schüco bereits im März 2024 mit seinem weiterentwickelten Kunststoff-Portfolio das modulare Angebot Carbon Control vergrößert, um insbesondere auch im Wohnbausegment für eine verbesserte CO2-Bilanz zu sorgen. Zum neuen Portfolio gehören beispielsweise auch Kunststoff-Profile mit bio-attribuiertem PVC aus Tallöl. Das PVC aus Tallöl hat die gleichen Eigenschaften und Materialvorteile wie konventionelles PVC, mit dem Unterschied, dass dessen Polymermatrix zu 100 Prozent aus pflanzlichen Rohstoffen besteht.
Schüco 2023 hat mit 6.750 Mitarbeitenden einen Jahresumsatz von 2,11 Milliarden Euro erwirtschaftet +++ Bildnachweis: Stefan Brückne/ Schüco International KG
(v.l.) Andreas Engelhardt, Sandra Greiser und Thomas Lauritzen stellen den Schüco Jahresbericht 2023 vor +++ Bildnachweis: Stefan Brückne/ Schüco International KG