Dienstag, 07. März 2023 | Stadt Paderborn – „Die Digitalisierung ist das Zukunftsthema für die Kommunen.“ Mit diesen Worten begrüßte Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW) die Digitalakteur*innen der Region. Auf Einladung der Digitalen Modellregion OWL war die Digitalministerin nach Paderborn gekommen, um sich mit Kommunen, Kreisen und Institutionen des Digitalboards OWL zu den Förderprojekten des Landes-Programms, das noch bis zum 30. Juni 2023 läuft, auszutauschen.
„Die 16 OWL-Förderprojekte haben der Region und darüber hinaus großartige Impulse, Innovationen und eine ganz neue Form der Vernetzung gebracht“, fasste Michael Dreier, Leitkommune Paderborn, einige Effekte der Förderung zusammen. Insbesondere von Projekten, die sich mit Basistechnologien beschäftigen, wie die „Open Data Plattform“ und „LoRaWAN“ profitieren viele Kommunen, da Technologien individuell für die konkreten Zwecke und Bedarfe nutzbar gemacht werden können. Das Interesse auch an den E-Governmentprojekten „Serviceportal“, „Digitales Schülerticket“ und „ZEonline“ ist daher hoch.
Daneben leuchtet OWL‘s besonderes Innovationspotential mit den Städten Detmold, Gütersloh, Paderborn, Lemgo/Gemeinde Kalletal und dem Kreis Höxter als ‚Smart Cities made in Germany‘-Projekte. Fünf von insgesamt 73 bundesweiten Förderprojekten holten die Antragsteller mit dem besonderen Siegel des Bundeministeriums des Innern und Heimat für Innovation so in die Region. Inhaltlich beschäftigen sich die Projekte mit smarten Nahversorgungsräumen der Zukunft, der Verknüpfung realer und virtueller Räume und mit der co-kreativen Stadt, bei der die Stadtgesellschaft unmittelbar in die Projektumsetzungen einbezogen wird.
Landrat Christoph Rüther betonte: „Seit der Gründung der Digitalen Modellregion 2018 haben wir mit dem Digitalboard OWL ein Steuerungsgremium in der Region etabliert, welches den Gesamtprozess für die digitale Zukunft OWL’s strategisch begleitet. In unserer Region arbeiten wir Kommunen Hand in Hand, um die Herausforderungen der Digitalisierung gemeinsam meistern zu können.“ Hier vernetzen sich Digitalakteur*innen aus Landesverwaltung, Kommunen und Kreisen sowie aus Wirtschaft und Wissenschaft und stützen den Beitritt von ggf. weiteren Kooperationspartnern, sodass aus den verschiedenen Perspektiven profitiert werden kann. In die Anwendung gebracht wird das große Potential für mehr Nachhaltigkeit durch Digitalisierung im Handlungsfeld E-Government zudem durch eine weitere Institution. „Im Jahr 2022 haben wir unter Federführung der Bezirksregierung das NRW-Pilotprojekt ‚DigitalBüro OWL‘ initiiert, das mit interkommunaler Beteiligung die Verstetigung und Weiterentwicklung der Digitalen Modellregion OWL in die Praxis bringt“ betonte Anna Katharina Bölling, Regierungspräsidentin Detmold. „Insbesondere unterstützt das DigitalBüro OWL die Kommunen als regionale Koordinierungsstelle für Digitalisierungslösungen bei der Planung und Umsetzung von E-Government-Vorhaben“, verdeutlichte sie den praktischen Nutzen. Das kommunale Know How aus verschiedenen OWL-Kommunen wird in nachhaltigen Strukturen für die Digitalisierung der Region gebündelt und ermöglicht Transfer und Übertragung.
Der Termin der Digitalakteur*innen mit Ministerin Ina Scharrenbach bot viel Raum für offene Praxisfragen. Die Ministerin forderte konsequente Standardisierung und länderübergreifende Vorgaben zur Schaffung einheitlicher Schnittstellen. Man müsse zudem klar priorisieren, in welcher Reihenfolge Prozesse digitalisiert werden, da nicht alles gleichzeitig umgesetzt werden könne. Sie sei dazu bereit, mit und für die Kommunen auch unkonventionelle Wege zu gehen, um noch stärker ins Tun zu kommen: „Wir müssen immer wieder die Brille der Bürgerinnen und Bürger aufsetzen, um so die Vorstellung eines idealen virtuellen Rathauses zu entwickeln, bei dem ‚Running Systems‘ sinnvoll integriert werden können.“