Anlegestelle für Sportboote soll im September eingeweiht werden – DLRG bekommt für den Neubau auch Unterstützung von der Stadt – Sportfördermittel in Höhe von 120.000 Euro bewilligt
Minden. Ein „Opfer“ des Weser-Hochwassers ist Anfang 2024 die Steganlage der Ortsgruppe Minden der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V.) geworden. Der hohe Weserpegel hatte den Steg des Anlegers zunächst angehoben, die starke Strömung diesen dann verdreht und so stark beschädigt, dass er nicht mehr nutzbar war. Seitdem verfügt die Ortsgruppe Minden über keine eigene Anlegemöglichkeit mehr. „Da es keine Versicherung für den alten Anleger gab, bin ich sehr froh und dankbar, dass es viele Unterstützer*innen und auch Fördermittel für eine Neuanschaffung gibt“, so Volker Zoerb, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe bei der Übergabe eines Zuwendungsbescheides vor Ort. Die neue Schwimmsteganlage soll in Höhe des Bootshauses nahe der Schiffmühle entstehen. Schon Anfang September will die DLRG die Einweihung feiern.
Die Stadt Minden beteiligt sich nach einem Antrag der DLRG-Ortsgruppe mit einer Investitionsförderung in Höhe von 30.000 Euro an dem Neubau des Schwimmstegs. Der Betrag kommt aus dem Budget der Stadtplanung im Produkt „Städtebauliche Sanierung und Entwicklung“. Der Beigeordnete für Städtebau und Feuerschutz, Lars Bursian, übergab das Dokument am vergangenen Mittwoch, 9. Juli 2025, an den Vorsitzenden der DLRG-Ortsgruppe und nahm gleich die Baustelle an der Weser in Augenschein. Drei Beton-Fundamente für die Befestigung der Landzugänge sind nach einem genehmigten, vorzeitigen Maßnahmenbeginn bereits gegossen. Bagger haben größere Erdhaufen gebildet.
Das Engagement der Stadt begründete Bursian vor allem mit der Aufwertung des Tourismus‘ an der Weser. „Minden ist eine Stadt am Fluss und hier an der Weser gibt es ein sehr attraktives Freizeit-Areal, das vielfältig von Vereinen, Einwohnern und Gästen genutzt wird. Nicht nur der Rad-, sondern auch der Bootstourismus nimmt zu“, so Bursian. In der Stadt fehlte es an einer attraktiven, öffentlichen Anlegestelle. Auswärtige Sportboote mussten bislang unter der Weserbrücke (Kaiserstraße) festmachen – dunkel und wenig attraktiv. Die neue Steg-Anlage steht Gast-Sportbooten künftig ganzjährig als Anlegestelle zur Verfügung – es sei denn, es gibt Veranstaltungen, bei denen die DLRG mit ihren Booten im Einsatz ist.
Nach einem von der Ortsgruppe eingeholten Angebot belaufen sich die Gesamtkosten für den neuen Schwimmsteg auf knapp 200.000 Euro (genau 197.850 Euro) – eine hohe Summe, die der Verein nur mit Hilfe von Förderungen, Sponsorengeldern und Spenden stemmen kann, wie Zoerb berichtet. Für die Unterhaltung und auch die Verkehrssicherungspflicht ist künftig die Ortsgruppe verantwortlich. Für den neuen Schwimmsteg werde auch eine Versicherung abgeschlossen, berichtet Zoerb.
Der weitaus größte Anteil für die Neuanschaffung kommt aus bereits bewilligten Zuschüssen nach den Sportförderrichtlinien der Stadt für Bau- und Sanierungsmaßnahmen von Vereinen. Hieraus erhält die DLRG 120.000 Euro aus Mitteln der Sportpauschale des Landes Nordrhein-Westfalen. Das haben die Mitglieder des Sportausschusses am 27. Mai 2025 – neben anderen Maßnahmen – einstimmig beschlossen. Weitere Mittel in fünfstelliger Höhe kommen von einem Sponsor, den die DLRG für das Projekt gewinnen konnte. Die Ortsgruppe selbst trägt 7.850 Euro aus eigenen Mitteln bei und hat darüber hinaus Spenden eingeworben. Der Schiffmühlenverein gibt 1.000 Euro dazu.
Die Steganlage hat drei Landzugangsmöglichkeiten, ist 28,50 Meter breit und ragt rund 10 Meter tief in den Fluss hinein. „Die Höhe des Ausstiegs ist auf Motorboote ausgerichtet“, erläutert Zoerb. Errichtet werde die Anlage auf dem linken Ufer bei Kilometer 202,560 der Weser. Die Genehmigung dafür hat das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt bereits erteilt. Die Umsetzung muss nach den Förderbedingungen noch in diesem Jahr beginnen, was gewährleistet ist. Die neue Anlage kann ganzjährig im Wasser verbleiben und ist für starke Strömungsgeschwindigkeiten bis zu 11 km/h ausgelegt.
