Gütersloher Jugendliche schaffen digitalen Safe Space
Gütersloh (gpr). Jugendliche in Gütersloh haben eine neue Kampagne ins Leben gerufen, die für mehr Sicherheit und Hilfsangebote im Alltag sorgt. Das Projekt „Helpi“, entwickelt im Rahmen des Programms „Junges Engagement für nachhaltige Kommunen“ (JENK), ist ein interaktiver Ansatz, der schnelle Hilfe für alle verfügbar machen soll. Mit Aufklebern und Plakaten, die einen QR-Code tragen, wird der Zugang zu einem digitalen Safe Space geschaffen: dem interaktiven Padlet „Helpi Home“.
Die Idee entstand aus den Erkenntnissen des Gütersloher Jugendparlaments (JuPa). Bei einer Sitzung im Januar standen Themen wie Mobbing, Übergriffe und Unsicherheitsgefühle im Fokus. Die jungen Engagierten befragten Gleichaltrige zu ihren Erfahrungen. Mit Fragen wie „Fühlt ihr euch auch in Gruppen unwohl oder nur alleine?“, „Bringt die Anwesenheit von Polizei oder Ordnungsamt ein sichereres Gefühl?“ und „Kennt ihr Hilfe-Nummern – z.B. das Heimwegtelefon, die ihr anrufen könnt?“ hat das JuPa sich ein authentisches Bild gemacht, um eigene, passende Handlungs- und Hilfeangebote von Jugendlichen für Jugendliche zu entwickeln. Im Ergebnis ließ sich ein diffuses „UnSicherheitsGefühl“ festhalten und das JuPa hat sich einen „Hilfe-Anbieter-Check“ vorgenommen.
Im Mai 2024 starteten sie einen Design-Thinking-Prozess innerhalb des JENK-Projekts – einer Initiative der Bertelsmann Stiftung für junge Menschen im Alter zwischen 16 und 21 Jahren in Kooperation mit der Koordinierungsstelle des Ehrenamtes der Stadt Gütersloh und dem Verein Gütersloh tatkräftig e.V., das im Rahmen des Programms „Engagierte Stadt“ angeboten wird. Das bundeweite Netzwerk „Engagierte Stadt“ unterstützt den Aufbau bleibender Engagement-Strukturen in Städten und Gemeinden, in dem vor Ort das bürgerschaftliche Engagement durch Kooperationen begleitet wird. Hierbei entstand dann im September das Symbol der Kampagne: „Helpi“, ein Pflaster als Zeichen für gegenseitige Hilfe.
Über den QR-Code auf den „Helpi“-Plakaten und -Aufklebern gelangen Nutzerinnen und Nutzer zu vielfältigen Informationen – für Hilfesuchende wie auch für Helfende. Das interaktive Padlet bietet Informationen zu Hilfsangeboten wie dem Heimwegtelefon, Notrufnummern, Tipps zu Beratungsstellen und dazu, wie man sicher Zivilcourage leisten kann. Durch die Möglichkeit, eigene Tipps beizutragen, bleibt die interaktive Plattform lebendig und orientiert sich nah an den Bedürfnissen der Zielgruppe. Auch Mehrsprachigkeit ist geplant. Die Kampagne verfolgt im Rahmen des Programms „Engagierte Stadt“ die Nachhaltigkeitsziele der UN wie Gesundheit und Wohlergehen, Geschlechtergleichheit sowie Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen.
Die Kampagne zum digitalen Safe Space „Helpi Home“ möchte Sichtbarkeit schaffen für das Problem der „gefühlten UnSicherheit“ und dazu anregen, selbst aktiv zu werden. Die Materialien sollen möglichst überall sichtbar werden, um Hilfesuchenden und Helfenden den Zugang zu erleichtern. Mit „Helpi“ möchten die Jugendlichen Aufklärungs-Aktionen starten, um für die Haltung zu werben: „Jede und jeder kann helfen!“
Freuen sich, dass aus ihrer Befragung zu Themen wie Mobbing, Übergriffe und Unsicherheitsgefühle das Projekt „Helpi“ entstanden ist: JuPa-Mitglieder (v.l.) Frederik Sonnabend, Sebastian Westerbarkey, Diana Gergova, Carlo Schmidt und Nick Baretti +++ Foto: Stadt Gütersloh