Bürgermeister Frank Hilker: „Top-Gemeinschaftsleistung“

Detmold. Die „Rote Kugel“ in Detmold ist gesichert. Nur zehn Stunden nachdem das Kunstwerk widerrechtlich von Unbekannten auf eine Straße gerollt worden ist, wurde es am Sonntagmittag vom Technischen Hilfswerk aus Detmold und Bielefeld geborgen. Anschließend brachte das THW den roten Ball unter Absicherung der Polizei Lippe zum Bauhof der Stadt. Bürgermeister Frank Hilker sprach allen Beteiligten seinen Dank aus.

In der Nacht zu Sonntag, 11. Mai, war es zu einem Vorfall gekommen, der bei Stadtverwaltung und Einsatzkräften großes Entsetzen ausgelöst hatte: Um 3.36 Uhr erhielt die Polizei Lippe die Meldung, dass die „rote Kugel“, das Kunstwerk aus dem Kreisverkehr der Richthofenstraße/Anne-Frank-Straße, aus ihrer Verankerung gelöst worden war, die Richthofenstraße heruntergerollt und 50 Meter stadteinwärts rechtsseitig der Fahrbahn des Nordrings im Gebüsch liegen geblieben war. Die Polizei nahm sofort die Aufnahme des Vorfalls auf, die Feuerwehr Detmold unterstützte die Maßnahmen. Personen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden, und es gab auch keinen nennenswerten Sachschaden.

Schon am frühen Sonntagvormittag rückte auf Bitten der Stadt Detmold das THW aus Detmold und Bielefeld zur Amtshilfe an, die Polizei sicherte die Einsatzstelle ab und in einer technischen Meisterleistung hoben die THW-Helferinnen und -Helfer unter Leitung von Einsatzleiter Timo Mar das zwei Tonnen schwere Kunstwerk auf einen Tieflader. Bürgermeister Frank Hilker sprach seinen Dank für die starke Gemeinschaftsleistung aus: „Alle Einsatzkräfte haben sich den Muttertag sicher anders vorgestellt. Umso beeindruckender finde ich, mit welcher Selbstlosigkeit sich die Helferinnen und Helfer eingesetzt haben – ohne eine Sekunde zu zögern.“

Gleichzeitig ist Bürgermeister Frank Hilker erschüttert über die Tat in der Nacht: „Das ist ein ungeheuerlicher Eingriff in den Straßenverkehr, der schlimmste Folgen hätte haben können. Nicht auszudenken, wenn jemand verletzt oder gar zu Tode gekommen wäre.“ Hilker geht nicht davon aus, dass es sich um einen Einzeltäter handelt: „Es ist offensichtlich, dass hier mehrere Chaoten am Werk waren. Ich appelliere an mögliche Zeugen, ihre Beobachtungen der Polizei mitzuteilen.“

Nachdem die Aufhängung der Kugel am 2. April an zwei Stellen gerissen war, war das Kunstwerk in das Kiesbett des Kreisverkehrs gesetzt worden, wurde mit Spanngurten und Ketten gesichert, zusätzlich mit Blöcken verkeilt und mit einem Bauzaun umstellt. All das nutzte aber offensichtlich nichts. In der Nacht zum Sonntag wurden die Bauzaun-Elemente nach Erkenntnissen der Polizei geöffnet, zur Seite geschoben und sämtliche Verankerungen der Kugel mutwillig gelöst.

Gesichert: Die „Rote Kugel“ liegt auf dem Tieflader des THW. (Foto: Stadt Detmold)

Von visionary