Staatssekretär Lorenz Bahr informiert sich über F.I.T. und K.I.D.S.

Detmold. Die Detmolder Leuchtturmprojekte für Familien und zum besseren Schutz von Kindern und Jugendlichen finden Aufmerksamkeit auf Landesebene. Lorenz Bahr (Grüne), Staatssekretär im Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes, hat sich jetzt in Detmold selbst ein Bild davon gemacht.

Im Mittelpunkt standen dabei das Angebot für Familien im Familien.Info.Treff F.I.T. und das Kinderschutzprojekt K.I.D.S. Das F.I.T. bündelt alle Angebote für Familien unter einem Dach – von der Beratung durch eine Familienhebamme bis hin zu Fragen zu Betreuungsplätzen. Gleichzeitig ist es mit seiner zentralen Lage in der Schülerstraße die zentrale Anlaufstelle für Familien bei kleinen und großen Nöten, als Spieloase für Kleinkinder im ruhigen Spielgarten und als Treffpunkt zum Austausch mit anderen Eltern. „In F.I.T rennen die Bürgerinnen und Bürger nicht hinter der Verwaltung her, hier beantworten wir die Fragen der Bürgerinnen und Bürger zentral an einer Stelle und geben eine Rückmeldung, wenn ein Thema nicht sofort geklärt werden kann“, schilderte Bürgermeister Frank Hilker dem Gast aus Düsseldorf das Prinzip des F.I.T. Er plant direkt nebenan eine Erweiterung zum Bildungs.Info.Treff B.I.T., in dem Jugendliche alle Fragen zu Schule, Berufsorientierung und Mitbestimmung im Stadtgeschehen beantwortet werden.

„In Detmold nutzen wir die Fördermittel dafür, um neue Wege zu gehen und diese zu verstetigen, wenn die Vorhaben Erfolg haben“, knüpfte Jennifer Sonneborn, Leiterin des Fachbereichs Jugend, Schule, Sport an die Worte des Bürgermeisters an. Bedauerlich sei es da, wenn ein Angebot nur aus Geldmangel beim Land oder Bund eingestellt werden müssen oder nicht weiterbewilligt werden. So ergeht es Detmold mit dem erfolgreichen Projekt „Elternchancen“, bei dem Elternbegleitungen direkt an zwei Schulen niederschwellige vor Ort Beratung und Unterstützung anbieten. Doch dieses Angebot soll künftig nicht mehr gefördert werden.

Landesweit Modellcharakter hat auch das Detmolder Kinderschutzhaus K.I.D.S. Die Außenstelle des Jugendamtes mit zwei Schlafplätzen, nimmt Kinder in Notsituationen ohne Hürden auf und versorgt sie bis zu zehn Tage lang in einem kindgerechten, freundlichen Umfeld. Das ist insbesondere wichtig, wenn Kinder bei dem Verdacht einer Kindeswohlgefährdung in Obhut genommen werden müssen. Gut 100-mal im Jahr muss das Kinderschutzteam der Stadt Detmold zu dieser Maßnahme greifen. Im K.I.D.S. können die Kinder dann nah an ihrem vertrauten Umfeld betreut werden, bis ihre weitere Unterbringung oder die Rückkehr in die Familie nachhaltig geklärt worden ist. „Dabei lernen unsere Fachkräfte unsere jungen Gäste und deren Familien auch sehr viel genauer kennen“, erläutert Jugendamtsleiterin Renate Berger. „Das hilft uns ungemein, die richtige Hilfe für das Kind zu finden.“

Kinder und Jugendliche werden hier umfassend und in Ruhe beteiligt, wenn es darum geht, deren eigenen Wünsche aufzunehmen und zu respektieren.

Staatssekretär Bahr bestärkte die Jugendhilfeexpertinnen und den Bürgermeister ausdrücklich, diesen Weg weiterzugehen. Das Kinderschutzhaus wirke wie eine Entschleunigung im schwierigen Prozess der Inobhutnahmen und anderer Maßnahmen der Jugendhilfe. Gleichzeitig stelle es die Bedürfnisse des Kindes dabei in den Mittelpunkt. Er will sich weiter für einen Dialog zwischen den Ebenen der Jugendhilfe über solche innovativen Lösungen einsetzen. Noch in diesem Sommer will sich auch die Landesfamilienministerin Josefine Paul das Detmolder Modell für Familien, Jugendliche und Kinder ansehen. 

Raum für Jugendliche: Im Pop-up-Ladenlokal an der Schülerstraße entsteht in direkter Nachbarschaft zum Familien.Info.Treff ein Treffpunkt für Jugendliche entstehen, in dem unter anderem Informationen zu Schule, Berufsorientierung und Partizipation gegeben werden. Staatssekretär Lorenz Bahr und Bürgermeister Frank Hilker lassen sich hier von Martin Trittin erste Kunstwerke für den Raum zeigen. Martin Trittin ist künstlerischer Leiter von Workshops für Jugendliche.  (Foto: Stadt Detmold)

Lernt die Detmolder Projekte für Familien und Kinder kennen: Staatssekretär Lorenz Bahr besuchte den Familien.Info.Treff. Hier ist er im Garten des F.I.T. im Gespräch mit (von links) Bürgermeister Frank Hilker, Fachbereichsleiterin Jennifer Sonneborn und Jugendamtsleiterin Renate Berger. (Foto: Stadt Detmold)

Von visionary