Die Vorzeigeimmobilie Kurhaus
Weiterentwicklung zu einem modernen und zeitgemäßen Tagungs- und Kongresszentrum geplant
Generalunternehmer: „Fechtelkord & Eggersmann GmbH“, Tochtergesellschaft „Eggersmann Gruppe“
Endgültige Entscheidung der Ratsmitglieder zum Sanierungsprojekt in der Sitzung am 27. September
Bad Salzuflen (15. September 2023). Einst zog es mondäne Kurgäste in die pompöse Immobilie mit ihrer
palastartigen, säulendurchwirkten Architektur. Doch heutzutage herrscht im altehrwürdigen Kurhaus, das
als Vorzeigebau der Stadt Bad Salzuflen in den großzügigen Grünanlagen des Kur- und Landschaftsparks
gelegen ist, seit gut zwei Jahren ein „bedauernswerter Leerstand aufgrund von Brandschutzauflagen, die
mit der aktuellen Gebäudesubstanz nicht mehr zu vereinbaren sind“, erklärte Bürgermeister Dirk Tol-
kemitt bei einem Pressegespräch am heutigen Freitag (15. September) in den Räumlichkeiten der Kon-
zerthalle. Doch die Vision, den Repräsentationsbau der Kurstadt zu revitalisieren – auch um das ortsprä-
gende Gebäude, das kürzlich seinen 123. Geburtstag hatte, in ein modernes und zeitgemäßes Tagungs-
und Kongresszentrum weiterzuentwickeln – ist real geworden. Das Kurhaus der Zukunft soll mit dem Ga-
lasaal sowie vier Konferenzsälen – für bis zu 600 Gäste – und Ausblick auf den Kurpark, einem attraktiven
Gastronomie- und Barbereich, einer Anlieferküche für Catering und moderner Veranstaltungstechnik zu
einem „zukunftsweisenden Projekt für die Stadt Bad Salzuflen“ werden, so Tolkemitt weiter.
Fechtelkord & Eggersmann GmbH aus dem ostwestfälischen Marienfeld ist der Generalunternehmer
Bereits vor zwei Jahren, am 30. Juni 2021, hatte der Bad Salzufler Rat die dringend erforderlichen Sanie-
rungsmaßnahmen für das Kurhaus beschlossen – folgend mit einem europaweiten Verhandlungsverfah-
ren, das jüngst erfolgreich abgeschlossen wurde. Gewonnen hat den ausgeschriebenen Wettbewerb die
Fechtelkord & Eggersmann GmbH, eine Tochtergesellschaft der Eggersmann Gruppe aus dem ostwestfä-
lischen Marienfeld bei Gütersloh. Gegründet 1951 als Bauunternehmen, hat sich die Gruppe zu einem
Verbund eigenständiger Unternehmen mit nationalen und internationalen Firmen weiterentwickelt und
ihr Portfolio ausgeweitet: Neben ihren Aktivitäten innerhalb der Bereiche Bauwesen, Objektmanagement
sowie Anlagenbau gehören zudem ein Vier-Sterne-Hotel in Rietberg und der Betrieb von Kompostierungs-
anlagen zum umfangreichen Leistungsspektrum.
„Nach dem wir unsere Machbarkeitsstudie eingereicht hatten, wollen wir schnellstmöglich nach Zu-
schlagserteilung und Vertragsunterzeichnung mit der baulichen Maßnahme beginnen“, sagt Geschäfts-
führer Thomas Hein, „sodass der vorläufige Zeitplan eingehalten werden kann und die Maßnahme bis
Mitte 2025 erfolgreich umgesetzt wird.“ So wird den Ratsmitgliedern in ihrer anstehenden Sitzung am 27.
September 2023 ein vorläufiger Kosten- und Zeitplan präsentiert. Demnach dauert die Modernisierung
gut zwei Jahre und kostet 17,8 Millionen Euro. Mit der Revitalisierung des Kurhauses solle der Touris-
musstandort Bad Salzuflen ausgebaut werden, so Bürgermeister Tolkemitt: „Wir wollen neue Zielgruppen
an uns binden, um ein weiteres, attraktives Angebot an Sitzungs-, Versammlungs- und Kongressmöglich-
keiten zu schaffen.“
Gutachten verdeutlicht sanierungsbedürftigen Zustand – Kurhaus-„Herzstück“ Galasaal bleibt erhalten
Für eine Kostenreduktion und um zugleich den größtmöglichen Nutzen für den Betrieb des Kurhauses zu
schaffen, wurden insbesondere kostenintensive Flächen wie der Kellerbereich und die oberen Stockwerke
auf ein Minimum reduziert. „Die eingeholten Gutachten verdeutlichen den sanierungsbedürftigen Zu-
stand des Kurhauses“, sagt Melanie Koring, Erste Beigeordnete und Kämmerin der Stadt Bad Salzuflen, da
„eine Sanierung des vorhandenen Gebäudes, bei Erhalt der Gebäudesubstanz, den Kostenrahmen deut-
lich überschreiten würde.“ Aus diesem Grund bleibt „lediglich“, so Koring weiter, „das Herzstück des Kur-
hauses erhalten, der Galasaal.“ Sämtliche weiteren Gebäudeteile werden zurück- oder neu gebaut. Mit
dem Rückbau des Britenanbaus kann der Vorplatz zwischen Konzerthalle, Kurhaus und Gradierwerk at-
traktiver gestaltet werden und für weitere Zwecke Verwendung finden.Die Fechtelkord & Eggersmann GmbH hat als Generalunternehmen einen umfassenden Hauptleistungs-
katalog erhalten, der für die Kurhaus-Sanierung essentiell ist – mit weiteren Bedarfsoptionen, die zusätz-
lich beauftragt werden können. Zu den Pflichtpositionen bei schlüsselfertiger Gebäudeübergabe gehören
beispielsweise Baukonstruktion, Schallschutz, Gründung, Heilquellenschutz, Außenanlagen, Ausstattung
der Küche, Möblierung, IT-Verkabelung und Medientechnik. Als mögliche Bedarfsoptionen sind derzeit
vorgesehen: ein Gründach auf der gesamten Dachfläche, eine zusätzliche Photovoltaikanlage und eine
Zisterne für die Regenwassernutzung sowie ein Konferenzsystem für Ratssitzungen und Outdoormobiliar.
Überdies ist zu berücksichtigen, dass aufgrund der Gründung mit dem Heilquellenschutz und Grundwasser
und des Schallschutzes – durch die Sanierung des Galasaals und den Erhalt der Gebäudesubstanz in diesem
Bereich sind erhöhte Schallschutzmaßnahmen umzusetzen – sowie der vorhandenen Schadstoffe, gemäß
Schadstoffgutachten, „weitere kostenintensive Maßnahmen bei der Gebäudesanierung entstehen kön-
nen“, sagt Bürgermeister Dirk Tolkemitt.
Vielseitig nutzbar: Rat und Ausschüsse als „Ankermieter“ – Weitere kommerzielle und private Nutzer
Der architektonische Entwurf seitens Fechtelkord & Eggersmann GmbH sieht vor, das Kurhaus auf die
grundsätzliche Struktur und Gestaltung der klassischen Moderne zurückzuführen und funktional sowie
energetisch auf den heutigen, aktuellen Stand zu optimieren – und für eine umfangreiche Nutzbarkeit:
Einerseits wird der Stadtrat und seine Ausschüsse als „Ankermieter auftreten“, erläutert Melanie Koring.
„Anderseits stünde das Gebäude auch kommerziellen und privaten Nutzerinnen und Nutzern offen, wie
für Seminare, Tagungen, Kongresse, Incentives oder kleineren Tages-Veranstaltungen.“
Vorzeigeimmobilie zahlt in strategische Stadtziele ein – Baustein für künftigen Gesundheitscampus
Folglich zahlt das Kurhaus-Projekt in die strategischen Stadtziele im Bereich „Gesundheit, Tourismus, Kul-
tur“ sowie „Ehrenamt, Ortsteile und Zukunft der Stadtgesellschaft“ ein. „Unsere Innenstadt wird weiter
belebt, und neue Übernachtungsgäste, vor allem in den umliegenden Hotels und Pensionen, können dazu
gewonnen werden“, so Bürgermeister Tolkemitt. „Des Weiteren bildet das Kurhaus den ersten Baustein
des künftigen ‚Gesundheitscampus‘, dient der Attraktivierung des Gesundheits- und Tourismusstandortes
und schafft auch ein Zentrum für die Stadtgesellschaft.“ Und die energetische Sanierung leistet einen
wichtigen Beitrag zum Ziel der CO2-Neutralität bis 2030.