Interkulturelle Initiative erinnert an die Vertreibung der Russlanddeutschen aus Aserbaidschan 

Nur wenige Menschen wissen, welch einen prägenden Beitrag deutsche Siedler im 19. Jahrhundert zur Entwicklung Aserbaidschans und der gesamten Region geleistet haben – sei es durch die Gründung neuer Städte oder dem Aufbau der Weinindustrie. Diesem besonderen Kapitel deutsch-aserbaidschanischer Geschichte widmet sich die deutsch-aserbaidschanische Komponistin Dr. Khadija Zeynalova in ihrem sinfonischen Werk „Heinrich und Leyla“. Uraufgeführt wird es am Samstag, 30. August, um 18.30 Uhr, in der Christuskirche Detmold – rund um den Gedenktag der Deportation der Russlanddeutschen am 28. August. 

Die Handlung von „Heinrich und Leyla“, mit der Dr. Khadija Zeynalova ein musikalisches Denkmal für die aus Aserbaidschan vertriebenen Deutschen setzen möchte, spielt im Jahr 1941 in Annenfeld (heute: Shamkir, Aserbaidschan), einer der acht von deutschen Auswanderern im 19. Jahrhundert in Aserbaidschan gegründeten Siedlungen. In zwölf sinfonischen Bildern erzählt die Komposition nach dem gleichnamigen Roman von Amir Pahlavan die Liebesgeschichte zwischen Heinrich, einem jungen Deutschen, und Leyla, einer Aserbaidschanerin – eine Beziehung im Schatten von Repression, Krieg und Vertreibung. 

„Das Konzert thematisiert nicht nur, wie Menschen unter dem Diktat terroristischer Ambitionen keinen Raum mehr finden können, sondern schlägt zugleich eine musikalische Brücke zwischen Okzident und Orient. Klassische europäische Orchesterklänge verbinden sich mit Elementen der aserbaidschanischen Mugam-Musik“, erläutert Dr. Khadija Zeynalova, die sich seit 2017 mit der Gründung des Ensembles Bridge of Sound für kulturelle Vielfalt, musikalische Innovation und interkulturellen Austausch einsetzt. 

Das Projekt wird vom interkulturellen Kammerorchester Bridge of Sound unter der Künstlerischen Leitung von Dr. Khadija Zeynalova in Kooperation mit dem Museum für russlanddeutsche Kulturgeschichte realisiert. Dirigent ist der junge, talentierte Farhad Garayusifli aus Aserbaidschan. 

Eintrittskarten kosten 10 Euro (Abendkasse 15 Euro). Sie sind erhältlich in der Tourist-Info Detmold (Tel. 05231-977328) und in allen Vorverkaufsstellen von Reservix und ADticket sowie online auf www.reservix.de und www.adticket.de. Gruppenrabatte auf Anfrage: ensemble.bridge.of.sound@gmail.com.

Setzt sich für kulturelle Vielfalt ein: das Ensemble Bridge of Sound unter der Leitung von Dr. Khadija Zeynalova +++ Foto: Bridge of Sound

Von Julef