Wegesränder voller Wildblumen, bunte Blühstreifen entlang der Straßen und artenreiche Wiesenflächen statt monotone Rasenflächen – die Stadt Höxter gestaltet ihre öffentlichen Grünflächen zunehmend naturnah und ökologisch aufgewertet. Im Rahmen einer nachhaltigen Stadt- und Verkehrsraumgestaltung werden Straßenbegleitflächen, Baumscheiben und einst intensiv gepflegte Rasenflächen schrittweise umgestaltet.
„Wir wollen mehr Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Kleintiere schaffen und gleichzeitig das Stadtbild attraktiver und zukunftsfähiger gestalten“, erklärt Baudezernentin Julia Gogrewe. „Statt pflegeintensivem Einheitsgrün setzen wir auf regionale Wildpflanzen, die nicht nur schön aussehen, sondern auch ökologisch wertvoll sind.“
Die Umgestaltung folgt einem klaren ökologischen Konzept: Monotone Bodendecker- und Rasenflächen werden nach und nach zurückgebaut und durch gebietsheimisches Saatgut ersetzt. Dies fördert die Artenvielfalt und reduziert auf lange Sicht auch den Pflegeaufwand, denn viele heimische Pflanzen sind an das lokale Klima angepasst und kommen auch mit längeren Trockenperioden gut zurecht.
„Blütenreiche Wiesen und naturnahe Säume bieten wichtige Nahrungsquellen und Rückzugsräume für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten – aber auch Vögel und Kleinsäuger profitieren davon“, betont Johannes Pamme, Leiter der Stadtgärtnerei. „Gleichzeitig wird das Stadtbild vielfältiger und lebendiger.“
Beispiele für die neue Gestaltung finden sich bereits an vielen Stellen im Stadtgebiet. Entlang der Weserscholle und des Weserradweges blühen großflächige Wildpflanzenwiesen. Auch an der Albaxer Straße werden ehemalige Rasenflächen derzeit in artenreiche Blühstreifen umgewandelt. Ab Oktober sollen zudem monotone Bodendeckerflächen durch Wildpflanzen ersetzt werden.
Im Rahmen aktueller Straßen- und Radwegebaumaßnahmen setzt die Stadt ebenfalls auf naturnahe Begrünung. Besonders sichtbar ist das derzeit an der „Höpperpöhle“, ein Abschmitt entlang des neu angelegten Schelpe-Radweges. Im Bereich der Schrebergartenanlage Papenwinkel sowie im Schelpepark – vom Bereich „In der Lüre“ bis zur „Corveyer Allee“ – entstehen artenreiche Bankett- und Wiesenstreifen mit gebietsheimischem Saatgut.
Auch Bürgermeister Daniel Hartmann begrüßt die Entwicklung ausdrücklich:
„Was wir hier tun, ist mehr als Kosmetik im Stadtbild – es ist ein Beitrag zum Klima- und Artenschutz direkt vor unserer Haustür. Diese blühenden Flächen machen Höxter nicht nur schöner, sondern auch lebenswerter – für Mensch und Natur.“
Er betont, dass Höxter beim Thema naturnahe Begrünung in den vergangenen Jahren bereits wichtige Schritte gegangen sei: „Die großflächigen Blühwiesen an der Weserscholle und die neuen Radwege mit begleitender Wildpflanzenbepflanzung zeigen, was möglich ist, wenn man Natur und Stadtentwicklung zusammen denkt.“
Doch dabei soll es nicht bleiben: „Wir wollen diesen Weg konsequent weitergehen“, so Hartmann. „Die Erfahrungen zeigen, dass viele Bürgerinnen und Bürger das neue Bild unserer Stadt sehr positiv aufnehmen. Das motiviert uns, weitere Flächen ökologisch aufzuwerten und auch in Zukunft gezielt in Artenvielfalt zu investieren.“
Trotz der neuen Ausrichtung wird es auch weiterhin gepflegte Rasenflächen und klassische Pflanzbereiche an repräsentativen Orten geben. Doch der Fokus verlagert sich: „Wo es möglich ist, wollen wir der Natur Raum geben“, so Julia Gogrewe. „Mit artenreichen Wiesenflächen leisten wir als Stadt einen aktiven Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität.“






Bildquelle: Stadt Höxter