Vielfältiges wissensreiches Programm aus Vorträgen, Filmvorführungen und Buchvorstellungen


Bad Salzuflen (14. Januar 2025). Mit der Kapitulation des nationalsozialistischen Deutschlands
endete am 08. Mai 1945 der Zweite Weltkrieg. Dennoch haben auch heute und 80 Jahre später
der Krieg und Antisemitismus nicht an Bedeutung verloren. Ganz im Gegenteil, denn Achtsam-
keit und Information sind essenzieller Bestandteil von Erinnerungskultur. Aber wie lief das Kriegs-
ende hier vor Ort in Bad Salzuflen ab? Welche Rollen und Motive hatten die Täter, welche Ge-
schichten schrieb das Leben der Opfer?


Aufgrund dieser und weiterer Fragestellungen kooperieren das Stadtarchiv und die Volkshoch-
schule Bad Salzuflen (VHS) mit dem „Heimat- und Verschönerungsverein“ (HVV) und der Musik-
schule Bad Salzuflen sowie dem „Bad Salzufler Ratschlag für Vielfalt, Toleranz und Respekt“ und
veranstalten eine besondere Themenreihe. An zehn Terminen zur Thematik „80 Jahre Kriegs-
ende“ lädt ein vielfältiges und wissensreiches Programm ein, das aus geschichtswissenschaft-
lichen Vorträgen, Filmvorführungen und Buchvorstellungen zusammengestellt wurde, um aktiv
an der lokalen Aufarbeitung des Zweiten Weltkriegs teilzuhaben. Die Teilnahme an den Veran-
staltungsangeboten ist zumeist kostenfrei und eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das kom-
plette Programm und weitere Informationen sind auf der VHS-Homepage unter vhs@badsal-
zuflen.de abrufbar.


Dr. Petra-Ulrike Wissbrock: Referat zur britischen Besatzung in ostwestfälischen Städten
Den Auftakt zu dieser eindrucksvollen und spannenden Themenreihe übernimmt Dr. Petra-Ulrike
Wissbrock am 22. Januar (Mittwoch) 2025 mit ihrem Referat zur britischen Besatzung in ostwest-
fälischen Städten in der Zeit von 1945 bis 1950. Um 18 Uhr begrüßt die promovierte Historikerin in
der Buchhandlung Maschke (Osterstraße 48) die Interessierten und beleuchtet mit ihrer vielbe-
achteten Dissertation über die „Kreis Resident Officers“ die Besatzungszeit wie unter anderem
im früheren Kreis Detmold. Zudem stellt sie erste Ergebnisse aus ihren weiteren Forschungen vor,
in denen sie sich derzeit mit Bad Salzuflen und Schötmar sowie dem Altkreis Lemgo beschäftigt.
Filmvorführung „Die Spur des Vaters“ mit Regisseur Christoph Boekel
Fünf Tage später, am 27. Januar (Montag) 2025, ist im Film „Die Spur des Vaters“ zum Holocaust-
Gedenktag mehr über eine Familiengeschichte im Nationalsozialismus zu erfahren. Die Vorfüh-
rung im Gemeindehaus Schötmar (Am Kirchplatz 1b) folgt der Spurensuche des Regisseurs
Christoph Boekel nach der Vergangenheit seines Vaters, einem Soldaten im Zweiten Weltkrieg,
und behandelt Themen wie Schuld, Verantwortung und Familiengeschichte. Im Anschluss steht
der Regisseur auch für einen persönlichen Austausch zur Verfügung.

Historiker Franz Meyer und sein Vortrag zum „Kriegsende in Bad Salzuflen“
Auch der ehemalige Stadtarchivar Franz Meyer liefert mit seinem Vortrag zum „Kriegsende in
Bad Salzuflen“ am 03. April (Donnerstag), ab 18 Uhr, in der Wandelhalle im Kurpark historische
Einblicke in ein wichtiges Kapitel der Lokalgeschichte. Dabei schildert der Historiker die Ereignisse
der letzten Monate des Zweiten Weltkriegs und zeigt auf, wie das Kriegsende das Leben hier vor
Ort in der Salzestadt geprägt hatte.
Lesung von Gerhard Haase-Hindenberg aus „Ich bin noch nie einem Juden begegnet…“
Ein besonderer Höhepunkt der außergewöhnlichen Themenreihe „80 Jahre Kriegsende“ ist die
Lesung von Gerhard Haase-Hindenberg aus seinem Buch „Ich bin noch nie einem Juden be-
gegnet…“. Anlässlich des Jubiläums „1700 Jahre Juden in Deutschland“ verwebt der bekannte
Bestsellerautor, Publizist und Schauspieler die vielfältigen Lebensgeschichten jüdischer Men-
schen in Deutschland und klärt auf zu Glaubenspraktiken und Antisemitismus im Alltag.


Eintrittskarten für die Autorenlesung von Haase-Hindenberg im Rokokosaal Schloss Stietencron
am 08. Mai (Donnerstag) 2025, ab 18.30 Uhr, sind ausschließlich online über die Homepage der
Volkshochschule Bad Salzuflen zum Preis von 10 Euro zu erwerben. An der Abendkasse sind diese
Karten dann für 12 Euro erhältlich
.

Das vielfältige und wissensreiche Programm zur Themenreihe „80 Jahre Kriegsende“ präsentieren (von links) Pfarrer Andreas Gronemeier (Evangelisch-reformierte Kilianskirche Schötmar), Désirée Solle (Leitung Volkshochschule), Sonja Beinlich (Leitung Stadtarchiv), Dr. Stefan Wiesekopsieker (Heimat- und Verschönerungsverein Bad Salzuflen) und Stephan Otters (Leitung Musikschule) +++ Foto: Stadt Bad Salzuflen

Von Julef