Schon seit 2007 ist das Mehrgenerationenhaus in Lemgo ein fester Anlaufpunkt für viele Hilfesuchende. Mit seinem sozialen Angebot und seiner Vernetzerfunktion ist es aus Lemgo nicht mehr wegzudenken. Für die kommenden zwei Jahre hat die Lemgoer Politik nun eine Aufstockung der jährlichen Förderung beschlossen. Auch die Klara-Niehus-Stiftung setzt sich mit einer Förderung dafür ein, die Angebote vom Begegnungscafé über die Flüchtlingshilfe bis hin zu Kursen und Beratung für Angehörige von Älteren und Pflegebedürftigen zu stärken.

Einstimmig hat der Rat die Aufstockung der vorgesehenen Mittel beschlossen. 55.000 Euro aus der Stadtkasse gehen in den nächsten beiden Jahren jeweils an das Mehrgenerationenhaus (MGH), das auch durch die Klara-Niehus-Stiftung eine Förderung in Höhe von jeweils 20.000 Euro bekommt. Durch die Zuwendungen werden ausbleibende Fördermittel ausgeglichen, so hat der Kreis seine Kofinanzierung eingestellt und weitere Einbußen durch die Einstellung eines Landesprogramms angekündigt.

Auch der Stadtkonvent und die Gemeinde St. Pauli kofinanzieren das Mehrgenerationenhaus und seine Arbeit. 25.000 Euro stellt der Stadtkonvent dem MGH zur Verfügung und 25.000 Euro gehen von St. Pauli an die Flüchtlingshilfe. Seit dem vergangenen Jahr hat der Stadtkonvent seinen jährlichen Zuschuss um 5.000 Euro aufgestockt, um die gestiegenen Personalkosten zu decken.

Bürgermeister Markus Baier sagt zur Bedeutung des MGH: „Das Mehrgenerationenhaus ist eine Institution in Lemgo, die wir nicht missen können und wollen. Das MGH bereichert uns in unserer Stadtgesellschaft. Viele der tollen Angebote dort sind offen für alle und bringen unterschiedlichste Menschen zusammen. Und gerade die Flüchtlingshilfe hat in den vergangenen Jahren einen erheblichen Beitrag zur Integration der Geflüchteten in Lemgo geleistet. Das wollen wir auch in Zukunft beibehalten und das hat auch die Lemgoer Politik so gesehen.  Gleichzeitig geht unser Dank an den Stadtkonvent, die Gemeinde St. Pauli und die Klara-Niehus-Stiftung für ihre andauernde kräftige Unterstützung des MGH.“

Das Angebot des Mehrgenerationenhauses richtet sich an unterschiedlichste Gruppen: Es gibt Gelegenheiten zur Gemeinschaft im Begegnungscafé und im Kreativcafé. Solidarität und Hilfe bieten Selbsthilfegruppen, Beratung und Kurse für Angehörige von Seniorinnen und Senioren sowie Pflegebedürftigen. Auch Qualifikationskurse und Ausstellungen finden regelmäßig im MGH statt. Das MGH kooperiert zudem mit weiteren sozialen Trägern und stellt so sicher, dass Betroffenen umfassend geholfen wird.

Auch die Flüchtlingshilfe ist im Mehrgenerationenhaus angesiedelt. Dort finden Geflüchtete nicht nur Anschluss im Willkommenscafé und in Sprachangeboten, sondern auch Hilfe bei der Wohnungs- und Arbeitssuche. Eine aktuelle Herausforderung für die Flüchtlingshilfe ist die vermehrte Zuweisung von ukrainischen Geflüchteten nach Lemgo. Diese Personen wären in der Lage, direkt eine Wohnung auf dem freien Wohnungsmarkt zu beziehen, jedoch fehlt das passende Angebot. Wer eine Wohnung an die Geflüchteten vermieten möchte, kann sich bei der Flüchtlingshilfe melden, die den Kontakt vermittelt.

Ganz aktuell startet am Freitag, 8. November, der Winterspielplatz. In Kooperation mit Lebenskünstla aus Lüerdissen bietet das Mehrgenerationenhaus im Gemeindehaus der Kirchengemeinde St. Pauli an jedem zweiten und vierten Freitag in den Monaten November bis März ein Indoorspielangebot für Familien mit Kindern im Alter von ein bis sechs Jahren an. Die Kinder können spielen, klettern und sich bewegen. Für die Eltern gibt es gemütliche Sitzgelegenheiten und die Gelegenheit, sich auszutauschen. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Sie freuen sich, dass die Arbeit des Mehrgenerationenhauses gesichert ist: (von links) Aimann Alkhalaf (Flüchtlingshilfe), Dagmar Begemann (Mehrgenerationenhaus) und Bürgermeister Markus Baier. (Foto: Alte Hansestadt Lemgo)

Von visionary