Bestsellerautor Dominik Bloh liest und spricht in der Volkshochschule über seine Zeit als Obdachloser
Gütersloh (gpr). Elf Jahre auf der Straße gehen an einem Menschen nicht spurlos vorüber. Dominik Bloh war 16 Jahre alt, als seine Mutter ihn vor die Tür setzte. Danach lebte er jahrelang auf den Straßen Hamburgs. Er ging weiter zur Schule und machte Abitur, ohne dass jemand etwas bemerkte. Dass er schließlich eine Wohnung finden und als Bestsellerautor seine Texte auf Lesereisen präsentieren würde, war lange nicht absehbar – und doch ist es so gekommen. Von seinem bewegten Leben erzählt Bloh am Mittwoch, 11. Juni, um 19.30 Uhr in der Volkshochschule (VHS) Gütersloh.
In seinem ersten Buch „Unter Palmen aus Stahl“ schildert Bloh sein Leben in der Obdachlosigkeit. Seit dem überraschend durchschlagenden Erfolg des Buchs hat sich sein Leben gravierend verändert. Dass diese Zeit weiterhin ein prägender Teil von ihm ist, ist Gegenstand seines zweiten Romans „Die Straße im Kopf“. Er beschreibt darin, wie es sich anfühlt, in zwei Welten zu leben: der neuen mit Dusche und Privatsphäre; und der alten auf der Straße, die in seinem Kopf immer noch da ist. Dabei zeigt sich, dass diese Erfahrung die Lebensrealität vieler Tausender obdachloser Menschen in Deutschland abbildet. Bloh öffnet dem Leser die Augen für dieses Paralleluniversum, das meist nicht wahrgenommen wird, ohne anzuklagen oder den Zeigefinger zu erheben. Vielmehr ermöglicht er es, die eigenen Privilegien zu hinterfragen, und zeigt auf, wie ein respektvolle und unterstützender Umgang mit Obdachlosen aussehen sollte.
Dominik Bloh liest am Mittwoch, 11. Juni, um 19.30 Uhr in der Volkshochschule Gütersloh aus „Die Straße im Kopf“. Im moderierten Autorengespräch sind auch Fragen aus dem Publikum möglich. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit den Schulmediotheken der Stadtbibliothek Gütersloh statt und kostet 15 Euro (ermäßigt 5 Euro). Eine Anmeldung unter www.vhs-gt.de wird erbeten. Eine Abendkasse wird eingerichtet.
