Im Zuge der „Smart City“ werden in der Stadt digitale Anlagen installiert – Anonyme Daten sollen insbesondere Stadtplanung, Wirtschaftsförderung und Veranstaltungsplanungen unterstützen
Gütersloh (gpr). Die Stadt Gütersloh geht mit einem weiteren innovativen Projekt auf ihrem Weg zur Smart City voran. Ab sofort erfassen zwölf Zählstationen an zentralen Punkten in der Innenstadt anonymisierte Daten zur Passanten- und Radfahrerfrequenz. Diese kontinuierliche und anonyme Datenerhebung liefert wertvolle Informationen für die Stadtentwicklung, das Zentrenmanagement, den Einzelhandel und die Veranstaltungsplanungen.
„Die neuen Daten ermöglichen uns eine datenbasierte Entscheidungsfindung und helfen dabei, die Attraktivität unserer Innenstadt messbar zu machen und gezielt zu steigern“, erklärt Albrecht Pförtner, Dezernent für Bauen, Mobilität und Umwelt. Bislang erfolgte die Erhebung von Besucherzahlen nur manuell an zwei Stichtagen im Jahr. Mit dem neuen System ist nun eine kontinuierliche und datenschutzkonforme Analyse der Besucherströme möglich. Die anonymisierten Daten zeigen die alltägliche Nutzung der Innenstadt und auch die Frequenzen während besonderer Veranstaltungen wie dem Wochenmarkt, dem Weihnachtsmarkt oder dem Gütersloher Frühling. „Wir wissen bereits jetzt, dass unsere Veranstaltungen viele Menschen anziehen“, so Christina Junkerkalefeld, Geschäftsführerin der Gütersloh Marketing GmbH (GTM). „Mit den neuen digitalen Daten können wir zukünftig genau erfassen, wie viele Besucher tatsächlich kommen. Das ermöglicht uns, eine fundierte Bewertung und gezielte Optimierung des Besuchererlebnisses sowie eine erhöhte Effizienz in der Planung. Dadurch sind wir in der Lage, unsere Ressourcen bestmöglich zu nutzen und unser Angebot weiterzuentwickeln.“
Die erhobenen Daten sind ein Gewinn für die Stadtentwicklung und ein Vorzeigebeispiel für datenschutzkonforme Technologie im öffentlichen Raum. Sie sollen zukünftig mit weiteren Informationen, wie etwa Wetterdaten, kombiniert werden, um tiefere Einblicke in die Dynamik der Innenstadt zu gewinnen. „Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig“, erklärt Carsten Schlepphorst, Beigeordneter für den Bereich Digitalisierung. „Von einer bedarfsgerechten Stadtreinigung über die Optimierung des öffentlichen Nahverkehrs bis hin zu maßgeschneiderten Marketingmaßnahmen für den Einzelhandel – die Potenziale sind enorm.“
Die Einführung des neuen Systems wird durch das Bundesprogramm „Smart Cities made in Germany“ finanziert. Die Realisierung liegt in den Händen der städtischen Fachbereiche Digitalisierung und Geoinformation. Die Stadt setzt damit ein weiteres Zeichen für ihre Vorreiterrolle im Bereich digitaler Innovationen. „Mit der neuen Passantenzählung zeigen wir, wie Digitalisierung und Stadtplanung Hand in Hand gehen können“, betont Schlepphorst. „Das ist ein wichtiger Schritt, um Gütersloh noch lebenswerter und attraktiver zu gestalten.“
Albrecht Pförtner (Dezernent für Bauen, Mobilität und Umwelt), Christina Junkerkalefeld (Geschäftsführerin der Gütersloh Marketing GmbH) und Carsten Schlepphorst (Beigeordneter für den Bereich Digitalisierung) an einer von zwölf fest installierten Passantenzählstellen in der Innenstadt, hier am Anfang der Fußgängerzone in der Berliner Straße +++ Foto: Stadt Gütersloh