Hoffmann ist Künstler, Dichter, Ästhet und sieht sich zu Höherem bestimmt. Einst,
als er noch auf dem Boden der Tatsachen nach Inspiration suchte, wurde »seine«
Stella zum Star auf den Brettern, die die Opernwelt bedeuten. Und Hoffmann? Er
fing an zu glauben, dass Liebe und Kunst nicht zusammenpassen. So fristet er sein
Dasein, er trinkt – und sucht nach Erklärungen, schweift ab in Erzählungen, von
denen langsam klar wird, dass sie weder seinem dichterischen Genius noch höherer
künstlerischer Eingebung entspringen.
Jacques Offenbach schuf mit »Hoffmanns Erzählungen« das wohl berühmteste
Fragment der Opernliteratur. Noch während der Komposition 1880 verstirbt der
Schöpfer zahlreicher Operetten und Bühnenwerke plötzlich. Er hinterlässt
gemeinsam mit Librettist Jules Barbier ein von drei Erzählungen E. T. A. Hoffmanns
inspiriertes Werk, das den fantastischen Wahnsinn, die tiefe Verzweiflung und das
Eifern nach Kreativität, Erfolg und Liebe der Titelfigur erfindet und uns vor ein
immerwährendes Rätsel stellt.
Am Pfingstmontag, 09.06. findet um 19:30 Uhr die letzte Aufführung von
»Hoffmanns Erzählungen« im Stadttheater statt. Karten (10,50 – 47 €) gibt es online
auf theater-bielefeld.de, in der Theater- und Konzertkasse in der Altstädter Kirch-
straße 14 (T. 0521 / 51 54 54) sowie bei allen weiteren bekannten Vorverkaufs-
stellen.

Hoffmanns Erzählungen +++ Bild: Bettina Stöß