PREMIERE Sa. / 25.01.25 / 19:30 Uhr / Theater am Alten Markt – Mit freundlicher Unterstützung der Theater- und Konzertfreunde Bielefeld e.V.
NSZENIERUNG Nadja Loschky BÜHNE Marvin Ott KOSTÜM Irina Spreckelmeyer
MUSIK Zara Ali** LICHT Johann Kaiser-Kranefoed DRAMATURGIE Ralph Blase
MIT Clara Fenchel* / Jan Hille / Ronja Oehler / Rosalia Warnke / Thomas Wolff /
Faris Yuzbaşıoğlu
(* Mitglied des Bielefelder Studios / ** Artist in Residence des Bielefelder Studios)
Im Ferienlager teilt Kemi sich eine Hütte mit Jörg, dem Marko, unterstützt von den
Dreschke-Zwillingen, ständig mit kleinen und größeren Sticheleien zusetzt. Für Kemi
machen sie Jörg damit »andersig«, zu einem, der überall »unwillkommen« ist. In der
Nacht schleicht ein Wolf um ihre Hütte oder nur durch ihre Träume?
Kemi war von Beginn an nicht wirklich begeistert von der Aussicht, eine Woche im
Wald verbringen zu müssen. Bäume findet er nur als Schrank super. Dass fast alle
aus seiner Klasse mitfahren, ist Kemi egal, weil fast alle aus seiner Klasse ihm egal
sind. Es sind immer die Anderen, die jemanden »andersig« machen, beobachtet
Kemi und wünscht sich mehr Mut, den Mund aufzumachen und Jörg beizustehen.
Kemi ist auch klar, wäre da nicht Jörg, wäre er selber der perfekte Kandidat, um
»andersig« gemacht zu werden.
Saša Stanišić, dessen Erfolgsroman »Herkunft« bereits am Theater Bielefeld auf der
Bühne zu sehen war, schildert in »Wolf« sehr genau Vorgänge zwischen Einzelnen
und Gruppen, beschreibt Ausgrenzung, Mobbing, »andersig« sein. Mit Kemi als
Erzähler, den er mit Wortgewandtheit und Schlagfertigkeit ausstattet, gelingt ihm
eine sensible, genaue und berührende Geschichte mit einem erfrischenden Schuss
Humor.
Nadja Loschky bringt, nach »else (someone)«, in einer weiteren Regiearbeit mit
dem Bielefelder Schauspielensemble, den mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis
2024 ausgezeichneten Roman auf die Bühne. Die brenzligen Situationen, von denen
Bühnen und Orchester der Stadt Bielefeld · Brunnenstraße 3 – 9 · 33602 Bielefeld
Intendanz: Michael Heicks · Nadja Loschky / Verwaltungsdirektorin: Stefanie Niedermeier
das Stück handelt, werden ebenso zur Geltung kommen, wie auch die Poesie, die
Saša Stanišić in »Wolf« entwickelt. Denn zu den konkreten Ereignissen des Ferien-
lagers kommt im Verlauf der Handlung immer mehr die (fiktive) Gegenwart des
Wolfes zum Tragen, die eine Atmosphäre von Geheimnis, Stärke und Bedrohung mit
sich bringt. Damit greift der Autor die lange Beziehung zwischen Mensch und Wolf
auf, seit jeher ein spezielles Verhältnis, das nicht erst bei Stanišić seinen Platz in der
Literatur erhält.
Die Komponistin Zara Ali, seit dieser Spielzeit als Artist in Residence Mitglied im
Bielefelder Studio, entwickelt für die Inszenierung Musik und Sounddesign, so dass
ihre erste Arbeit für eine Produktion am Theater Bielefeld zu hören sein wird.
Nächste Termine 25.01. (Premiere) / 27.01. / 31.01. / 05.02. / 06.02. / 21.02. /
22.02. / 27.02. / 28.02. / …
Karten T. 0521 51 5454 // www.theater-bielefeld.de