Kathrin Ackermann

Basierend auf literarischem Werk von Esther Vilar – Kathrin Ackermann spielt Päpstin Johanna II.

Bad Salzuflen (04. März 2025). Im Jahr 2042 hat die katholische Kirche zahlreiche Reformen
durchlaufen: Der Papst wird alle vier Jahre gewählt, gleichgeschlechtliche Ehen, kirchliche Schei-
dungen und Abtreibungen sind erlaubt, das Zölibat wurde abgeschafft, und Kirchenbesitz wurde
verkauft. Die erste Frau im Papstamt, aus den Slums von Los Angeles stammend, steht einer
liberalisierten Kirche vor, die jedoch mit sinkenden Mitgliederzahlen kämpft. Beichten wurden
abgeschafft, und Jesus am Kreuz wurde durch ein modernes Symbol ersetzt. Trotz wachsender
Freiheiten fühlen sich die Gläubigen orientierungslos und suchen Halt bei radikalen Parteien und
Sekten. Die Päpstin Johanna II., die selbst ihren Glauben an Gott verloren hat, möchte der Kirche
aus Liebe zu den Menschen ihre frühere Bedeutung zurückgeben. In ihrem Resümee erkennt sie,
dass der Mensch in völliger Selbstverantwortung überfordert ist und Orientierung braucht. Ihr
Lösungsvorschlag: Die Rückkehr zu traditionellen Werten und Ritualen, um der Kirche wieder eine
sinnstiftende Rolle zu verleihen.


Mit „Die amerikanische Päpstin“, basierend auf dem Werk von Esther Vilar, findet sich auf dem
Spielplan der Bad Salzufler Konzerthalle am 09. Mai (Freitag) 2025, ab 19.30 Uhr, ein neugefasstes
und packendes Theaterstück. Schonungslos reflektiert die deutsch-argentinische Schriftstellerin
Vilar die Gesellschaft und führt unerbittlich den Schein, die Lüge und das eigene Versagen vor
Augen. Es ist ein Plädoyer einer starken Frau, die den Menschen ihren Glauben und der Religion
ihre Wichtigkeit wiedergeben möchte. Denn die Religion hat sich in ihrer Bedeutung als mensch-
licher Zufluchtsort und humanitär maßgebende und gesellschaftsbildende Instanz selbst ent-
machtet und ihrer Funktion enthoben. Die Ablehnung persönlicher Eigenverantwortung, die
Angst vor Freiheit und deren Konsequenzen in Bezug auf menschliches Denken und Handeln
sind Themen, welche die Päpstin, dargestellt von Schauspielerin Kathrin Ackermann, in ihrer An-
sprache behandelt und mit denen die Unausweichlichkeit einer notwendigen Änderung der Si-
tuation demonstriert wird.


Das Buch „Die Antrittsrede der amerikanischen Päpstin“ ist eines der bedeutenden literarischen
Werke des 20. Jahrhunderts. Es wirbt – zusammen mit dem Nachwort von Esther Vilar – mit
größtmöglicher Überzeugungskraft für die Toleranz und die Versöhnung zwischen Gläubigen
und Ungläubigen, zwischen Herrschern und Beherrschten, zwischen Starken und Schwachen,
zwischen Reichen und Armen, zwischen Frauen und Männern, zwischen Vorbildern und Mitläu-
fern oder allgemein zwischen Menschen, die entgegengesetzten Lagern angehören

Eintrittskarten sind im Vorverkauf zum Preis ab 16 Euro per E-Mail an event@bad-salzuflen.de
und telefonisch unter (05222) 952 52 00 sowie zu den Öffnungszeiten der Tourist-Information
im Kurgastzentrum (Parkstraße 20) erhältlich. Restkarten, sofern verfügbar, sind an der Abend-
kasse (ab 18.30 Uhr) zu erwerben.

Neugefasstes und packendes Schauspiel „Die amerikanische Päpstin“ reflektiert die Gesellschaft und regt an, über die Zukunft der Religion nachzudenken. Schauspielerin Kathrin Ackermann (Foto) spielt die Päpstin Johanna II. am Mai 2025 in der Konzerthalle Bad Salzuflen. © Dorothea Lüderitz

Von Julef