Die Sportanlage in Minden wurde seit Mitte April grundlegend saniert – Wiedereröffnung mit Sportlerehrung
Minden. Eine neue Kunststoffbahn, ein neuer Rasen, eine neue Diskuswurfanlage und neu verbaute Technik – das Mindener Weserstadion ist nach mehr als 25 Jahren grundlegend saniert worden. Die im April 2024 begonnenen Arbeiten konnten Ende Oktober abgeschlossen werden. „Eine Punktlandung“, wie Projektleiter Christoph Gleffe (Gebäudewirtschaft) bei einem Ortstermin herausstreicht. Und nicht nur gesetzte Termin, sondern auch der Kostenrahmen in Höhe von 1,01 Millionen Euro wurde bei dieser städtischen Maßnahme eingehalten. Freigegeben werden kann das Stadion für Vereine und Schulen aber erst im Frühjahr 2025, „weil der im Sommer frisch eingesäte Rasen erst noch richtig anwachsen muss“, so Gleffe.
Insgesamt sind das „richtig gute Nachrichten für alle Sportvereine und Schulen, die das Mindener Weserstadion nutzen“, fasst die Leiterin des Bereiches Kultur und Sport, Nina Renner, zusammen. Auch sie freut sich über die modernisierte Sportanlage und die pünktlich abgeschlossenen Arbeiten. „Die offizielle Wiedereröffnung wollen wir mit der Ehrung der Schul- und Vereinssportler*innen am 2. April im Weserstadion feiern“, kündigt Renner an. Mit einer Ausnahme ist die Nutzung des Stadions bis zum Frühjahr nicht gestattet: Nur Leistungssportler*innen des SV 1860 Minden dürfen die Tartanbahn unter Aufsicht für ihr Training im Herbst und Winter nutzen. Hierbei handelt es sich um eine Übergangsphase. Das Weserstadion hat – im Gegensatz zur Laufbahn am Besselgymnasium – nämlich eine Flutlichtanlage.
Für die Arbeiten, die am 15. April begonnen haben, musste das Stadion gesperrt werden. Der Rasenplatz ist komplett abgetragen, neu aufgebaut und eingesät worden. „Er ist super angewachsen, darf aber eben noch nicht betreten werden“, so Christoph Gleffe (Gebäudewirtschaft). Das Grün müsse die künftigen Strapazen durch Fußballer und Footballer „aushalten“. Zum guten Anwachsen habe auch der feucht-warme Sommer beigetragen. Auch die unter dem Rasen liegende Drainage funktioniere nun wieder einwandfrei.
Parallel liefen die Arbeiten an der Tartanbahn. Diese wurde zunächst mit einem Hochdruckreiniger abgespritzt, um die schadhaften Stellen gut erkennen zu können. Die schadhaften Stellen in der Ober- und der Unterschicht wurden stückweise entfernt und mit neuem Material aufgefüllt. Am Ende ist die Gesamtfläche der oberen Schicht komplett abgeschliffen und die Kunststoffbahn neu versiegelt sowie die Linierung aufgebracht worden. Dafür durfte es – auch nachts – nicht kälter als fünf Grad Celsius sein, so Gleffe. Deshalb sollten diese Arbeiten auch zwingend bis Ende Oktober erledigt sein.
Im Zuge der Sanierung ist auch die Elektronik rund um das Spielfeld sowie auch auf der Laufbahn und an der Weitsprunggrube ertüchtigt und erweitert worden, damit künftig moderne Messtechnik bei den leichtathletischen Disziplinen verwendet werden kann. Noch angebracht werden muss eine digitale Anzeigetafel für den Wettkampfbetrieb, um Zwischenstände und Ergebnisse einzublenden. Auf der gegenüberliegenden Seite der Tribüne wird zudem noch ein WLAN-Repeater (Verstärker) verbaut.
Für die neue Elektrik wurden viele so genannte „Bodentanks“ verbaut, in denen sich die entsprechenden Anschlüsse für die unterschiedlichsten Sport-Disziplinen befinden, die dann vor Ort „abgegriffen“ werden können. Auch wird zukünftig im gesamten Stadion W-LAN verfügbar sein, was sich die nutzenden Vereine gewünscht haben. Auch die Hammerwurf- und Diskusanlage im Stadion entsprach nicht mehr den modernsten Anforderungen. Sie war insgesamt zu niedrig, die Alu-Pfeiler verbeult und das Netz alt. „Damit haben wir nun eine zweite wettkampftaugliche Wurfanlage neben der aktuell genutzten Anlage auf dem Nebenplatz des Weserstadions“, freut sich Renner.
Schon länger war bekannt, dass der Rasen und auch die Kunststoffbahn im historischen Weserstadion – die Holztribüne steht unter Denkmalschutz – umfassend saniert werden müssen. Beides war „deutlich in die Jahre“ gekommen. Die letzte Grundsanierung der Sportanlagen liegt mehr als 25 Jahre zurück.
Am Anfang der beschlossenen Maßnahme und der im Haushalt dafür bereitgestellten Mittel stand die Ausschreibung der Fachplanungen im Mai 2023. Die Beauftragung erfolgte im Juli desselben Jahres. Der nächste Schritt war dann, die Ausschreibungen auf den Weg zu bringen. Die Fachfirmen, die nach der Submission den Zuschlag erhalten hatten, wurden im Februar dieses Jahres beauftragt. Am 15. April schließlich begannen die Arbeiten. Voraus gingen Gespräche mit den nutzenden Vereinen und Schulen, für die das Sportbüro Ersatzlösungen für Training und Punktspiele finden musste.
Die Gebäudewirtschaft der Stadt Minden hat bei dieser Maßnahme die Funktion der Oberbauleitung übernommen. Die Bauleitung und Koordinierung zu diesem Objekt lagen in der Hand des Ingenieurbüros „nagel plant GmbH“ aus Bad Oeynhausen.