Stadt und Städtische Betriebe bilden 2025 in zwölf Berufen beziehungsweise Studiengängen aus – Vielseitige Aufgaben in der Verwaltung, den Kulturinstituten, in den Kitas und bei den SBM
Minden. Wer wohnt am weitesten von seinem Ausbildungsplatz weg? Wer hat die längsten Socken an und wer mag welche Jahreszeit am liebsten? Mit verschiedenen Kennenlern-Spielen erfuhren die 20 Auszubildenden und Studierenden mehr von ihren Mitstreiter*innen. Alle verbindet, dass sie am 1. August beziehungsweise 1. September (Duales Studium) ihre Ausbildung bei der Stadt Minden begonnen haben beiziehungsweise beginnen werden. Traditionell kommen „die Neuen“ am 1. August, wenn dieses kein Samstag oder Sonntag ist, zusammen und verbringen diesen Tag gemeinsam.
Nicht alle werden sich in den nächsten zwei bis drei Jahren wieder dienstlich über den Weg laufen. Denn unter ihnen gibt es künftige Umwelttechnolog*innen, einen angehenden Bauingenieur, einen Straßenbauer, einen Straßenwärter, künftige Notfallsanitäter*innen, Erzieher*innen und einen Veranstaltungstechniker (Stadttheater). Nur knapp die Hälfte wird die Ausbildung im Rathaus absolvieren. Das sind die fünf Stadtinspektoranwärtinnen (duales Studium), die Stadtsekretäranwärterin, die bei den Verwaltungsfachanstellten und der Fachinformatiker für Systemintegration.
Der erste Arbeitstag – das ist ein prägendes Erlebnis, welches lange in Erinnerung bleibt. Und diesen besonderen Tag gestaltet der Bereich Personal der Stadtverwaltung seit vielen Jahren abwechslungsreich und spannend – unter Federführung der Ausbildungsleiterin Gabi Hasse und mit Unterstützung von Manuela Brase, Dilara Geral und Jasmin Heidemann. Gemeinsam haben sie diesen Tag organisiert und individualisierte Info-Mappen zusammengestellt. Wie bereits 2024 kam die Gruppe erneut „im Grünen“ zusammen – im großen Sitzungsraum der Städtischen Betriebe Minden (SBM) in Minderheide.
Nach der Begrüßung wechseln sich Informationsblöcke ab mit gruppendynamischen Spielen und Vorstellungen von Kolleginnen und Kollegen. Fotos werden gemacht und kurze Videos für den städtischen Instagram-Kanal gedreht. Mittags gab es dann noch eine Überraschung: Ein Eiswagen fuhr vor und bei strahlendem Sonnenschein genossen alle ihren selbstausgewählten Eisbecher.
Im Namen des Bürgermeisters und des Verwaltungsvorstandes begrüßte Beigeordneter Peter Wansing (Leiter der Städtischen Betriebe Minden) die Auszubildenden und Studierenden. Er ermutigte sie, Fußspuren zu hinterlassen, Dinge zu hinterfragen und auch „verborgene Potenziale“ zu heben. „Ihr seid das Plus, ihr gestaltet die Stadtverwaltung, die Städtischen Betriebe und die anderen Dienststellen der Stadt mit“, so Wansing. „Wir sind als Stadt und SBM eine Dienstleisterin für die Bürgerinnen und Bürger. Wenn es uns nicht gäbe, würden sehr viele Dinge in Minden nicht funktionieren“, machte der Beigeordnete deutlich.
Einer, der schon viele Fußspuren hinterlassen hat, ist Andreas Kruse, stellvertretender Betriebsleiter der SBM. Kruse konnte am 1. August sein 40-jähriges Dienstjubiläum feiern. Er berichtete kurz aus seinem abwechslungsreichen Lebenslauf in der Verwaltung, die nach seiner Feststellung „absolut nicht langweilig ist“. Begrüßungsworte gab es auch von zwei Kolleginnen aus der Gleichstellungsstelle, Silke Williams und Viviane Paffendorf, sowie vom Personalrat. Als freigestelltes Personalratsmitglied stellte René Topp die angebotenen Beratungen vor und blickte zurück in die Geschichte von Personalvertretungen, die einige Jahrhunderte zurückreicht. Die Fünf-Tage-Woche, Urlaub, Entgeltfortzahlung bei Krankheit und regelmäßige Lohnerhöhungen – das alles würde es ohne Personalvertretungen und Gewerkschaften nicht geben, machte Topp deutlich.
Zum ersten Tag gehört es auch, die Erwartungen an die Ausbildung, Wünsche und Befürchtungen zu erfahren und offen zu besprechen. Stadt und SBM legen großen Wert auf eine gute und qualifizierte Ausbildung. Es gibt eine Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV), gute Kontakte untereinander und regelmäßige Treffen. Alle Ausbilder*innen und der Bereich Personal hätten stets ein „offenes Ohr dafür“, wenn es Probleme, Anregungen oder auch Kritik gebe, so die Ausbildungsleiterin Gabi Hasse. Auch die neugewählte Jugend- und Auszubildendenvertretung – das sind Laura Vos und Trixi Bieda – haben sich kurz vorgestellt und die ersten Kontakte geknüpft.
Man könne in einer Verwaltung vielseitige und abwechslungsreiche Aufgaben haben, den Arbeitsplatz wechseln, wenn passende Stellen ausgeschrieben sind, und „wer will, kann mit Kolleg*innen auch gemeinsam alt bis zur Rente werden“, so Hasse. Bei der Stadt Minden gäbe es auch sehr viele unterschiedliche Arbeitszeitmodelle. „Wir machen möglich, was geht“, so Gabi Hasse. Mobiles Arbeiten, Digitalisierung und Kollegialität werden ebenfalls groß geschrieben. Die Stadt sei zusammen mit den SBM einer der größten Arbeitgeber*innen in Minden – rund 1.400 Beschäftigte gibt es. Die neuen Auszubildenden seien „die Zukunft der Stadt“, unterstrich die Ausbildungsleiterin.

Kennenlernen
Die 14 neuen Auszubildenden werden in den Berufen Verwaltungsfachangestellte*r, Stadtsekretäranwärter*in, Notfallsanitäter*innen, Erzieher*innen (praxisintegrierte Ausbildung), Fachinformatiker*in (Systemintegration), Fachkraft für Veranstaltungstechnik, Straßenbauer*in, Straßenwärter*in und Umwelttechnolog*in (für Abwasserwirtschaft und für Kreislauf- und Abfallwirtschaft) ausgebildet. „Zudem bieten wir erstmalig ein kooperatives Studium im Bauingenieurwesen mit integrierter Ausbildung zur*zum Straßenbauer*in an“, so Hasse. Weiter werden am 1. September fünf Stadtinspektoranwärtinnen ihr duales Studium als Bachelor of Laws beginnen.
Der erste Tag endete gegen 13 Uhr mit einem Feedback und der Verabschiedung. Am Montag, 4. August, wurden die Auszubildenden dann in ihrer ersten „Station“ von den Ausbilderinnen und Ausbildern begrüßt. Für alle gab es am Freitag neben der Info-Mappe auch einen Stoffrucksack mit kleinen und nachhaltigen Geschenken. Das waren ein To Go-Kaffeebecher der Stadt Minden, ein Notizbuch plus Bleistift mit Samen zum Einpflanzen, Glasstrohhalme der Stadt Minden, ein Schlüsselanhänger mit Taschenlampe und Flaschenöffner, ein Flaschenverschluss, ein SBM-Anspitzer in Form einer Mülltonne sowie ein SBM-Stifthalter ebenfalls in Form einer Mülltonne.

Beigeordneter Peter Wansing und sein Stellvertreter, Andreas Kruse (Mitte) haben die neuen Auszubildenden und Studierenden auf dem Betriebshof in Minderheide begrüßt. Rechts: Ausbildungsleiterin Gabi Hasse.
Wer im nächsten Jahr Interesse an einer Ausbildung bei der Stadt Minden oder den Städtischen Betrieben Minden hat, kann sich über die vielfältigen Ausbildungsberufe im Internet unter https://www.minden.de/rathaus-service-zukunft/karriere/ informieren.
Anlage: 3 Fotos (© Stadt Minden)