Bürgertag und Selbsthilfetag des Kreises feiern in Gütersloh das Engagement der Bürgerschaft

Gütersloh (gpr). Sonnenschein, gute Gespräche und eine Stadt voller Engagement: Am Samstag, 20. September, standen auf dem Dreiecksplatz und dem Theodor-Heuss-Platz die Gütersloherinnen und Gütersloher im Mittelpunkt, die mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz das Leben in der Stadt bereichern. Mehr als 80 Initiativen, Vereine und Organisationen präsentierten sich beim vierten Bürgertag und neunten Selbsthilfetag – eine Gemeinschaftsveranstaltung, die das Ehrenamt sichtbar und erlebbar machte.

„39 Prozent der Deutschen engagieren sich ehrenamtlich. In Gütersloh sind es noch mehr“, betonte Bürgermeister Matthias Trepper bei der Eröffnung. Auch er selbst ist in 20 Vereinen Mitglied. Philipp Wilkens, Fachbereichsleiter für Ratsangelegenheiten und Bürgerdialog, ergänzte: „Das Ehrenamt ist der Kit der Gesellschaft. Es ist gut, dass die Initiativen von uns Unterstützung erhalten und nicht alleine gelassen werden.“ Konkrete Unterstützung leistet Elke Pauly-Teismann, Ehrenamtskoordinatorin der Stadt Gütersloh. Sie ist Ansprechpartnerin für Vereine – ob es um Fragen zu Versicherungsschutz, Datenschutz oder Raumvergabe geht. „Ehrenamtliche passen auf uns auf und stärken den Zusammenhalt in der Stadt. Das kulturelle Leben wird dadurch enorm bereichert“, sagt Pauly-Teismann.

Die Veranstaltung zeigte die beeindruckende Bandbreite des ehrenamtlichen Engagements in Gütersloh. Kulinarisch verwöhnte der Türkisch-Deutsche Kulturverein mit Tee, Baklava und Mokka, während der Folklorekreis Gütersloh e.V. mit 200 Jahre alten, selbstgenähten Trachten auf eine Zeitreise einlud. Der Verein, der bereits seit 50 Jahren besteht, ist regelmäßig auf Stadtfesten zu sehen und freut sich über neue Mitglieder.

Gleichzeitig fand erstmals auch der 22. Selbsthilfetag des Kreises Gütersloh im Rahmen des Bürgertages statt. Mitmachaktionen der Malteser, wie die Reanimation an einer Puppe oder die Besichtigung eines Einsatzfahrzeugs, machten lebensrettende Maßnahmen für alle greifbar. Besucherinnen und Besucher lernten: 100 bis 120 Herzdruckmassagen pro Minute – im Takt von „Stayin’ Alive“. Ilias Agelidakis von der Schülereinheit der Malteser: „Wir suchen neue Freiwillige in verschiedenen Bereichen. Ab 13 Jahren kann man schon mitmachen.“

Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie viel ehrenamtliches Engagement bewirken kann, liefert der Förderverein des Klinikums Gütersloh: Innerhalb von nur neun Jahren sammelte der Verein über 250.000 Euro an Spenden für das Klinikum. An der Spitze des Fördervereins steht Altbürgermeisterin Maria Unger, die sich nicht nur hier, sondern auch in etwa 25 weiteren Gütersloher Vereinen aktiv engagiert.

Auch technikbegeisterte Gäste kamen auf ihre Kosten: Der Flugverein Gütersloh präsentierte ein Segelflugzeug und erklärte, wie Fliegen ohne Motor funktioniert. Der Verein besteht seit 1924 und bietet Jugendlichen wie dem Abiturienten Felix Heusner die Möglichkeit, einen Flugschein zu machen. „Es ist beeindruckend, die Landschaft von oben zu sehen – ein toller Ausgleich zum Alltag“, so Heusner.

Ein ganz anderes, aber ebenso wichtiges Engagement zeigte der Motorradverein U.B.A.K.A. Ostwestfalen e.V. („Urban Bulldogs Against Kids Abuse“). Die Mitglieder setzen sich seit sechs Jahren für benachteiligte Kinder ein – mit Patenschaften, finanzieller Hilfe und gemeinsamen Aktionen. „Kindern soll es an nichts mangeln“, so Vorstand Mike Dreisvogt.

Wer nun selbst Lust bekommen hat, sich zu engagieren, kann sich über die digitale Ehrenamtsbörse der Stadt informieren. Mit dem Mitwirko-Mat – einer Art „Wahl-O-Mat“ für Ehrenämter – finden Interessierte schnell passende Angebote. Für weitere Informationen und Fragen steht die Ehrenamtskoordinatorin der Stadt Gütersloh Elke Pauly-Teismann unter der Telefonnummer 05241 / 82-3197 zur Verfügung oder per E-Mail an ehrenamtskoordination@guetersloh.de.

Wilkens_Pauly-Teismann_Trepper: Erfreut über zahlreiche Besucher: (v.l.) Philipp Wilkens, Fachbereichsleiter Ratsangelegenheiten und Bürgerdialog, Ehrenamtskoordinatorin Elke Pauly-Teismann und Bürgermeister Matthias Trepper. Foto: Stadt Gütersloh

Infostände: Bei bestem Wetter tauschten sich Bürgerinnen und Bürger bei den zahlreichen Infoständen mit den beteiligten Organisationen und Vereinen aus. Foto: Stadt Gütersloh

Malteser: Auch junge Menschen begeistern sich fürs Ehrenamt: (v.l.) Jannes Hoeppke, Ilias Agelidakis und Jana Siebert engagieren sich bei den Maltesern und führen die Wiederbelebung an einer Puppe vor. Foto: Stadt Gütersloh

Urban Bulldogs: Mit dem Motorrad auf die wichtige Sache aufmerksam machen: Birgit Tepel und Mike Dreisvogt von den Urban Bulldogs Against Kids Abuse Ostwestfalen e.V. setzen sich für Opferhilfe ein. Foto: Stadt Gütersloh

Von visionary