Ausstellung „Am Anfang war es Liebe…“ in der VHS Höxter eröffnet
Mit einer eindrucksvollen und bewegenden Veranstaltung ist am Montag im Foyer der Volkshochschule Höxter die Wanderausstellung „Am Anfang war es Liebe…“ offiziell eröffnet worden. Die Ausstellung rückt ein Thema in den Mittelpunkt, das noch immer von vielen Tabus umgeben ist und zugleich erschreckend häufig vorkommt: häusliche Gewalt in all ihren Formen.
Die Ausstellung, die bis zum 28. November in der VHS zu sehen ist, wurde vom Arbeitskreis „Gegen Gewalt an Frauen und Kindern im Kreis Höxter“ entwickelt. Sie versteht sich als Informations- und Präventionsangebot, das Betroffenen, Angehörigen und der Öffentlichkeit gleichermaßen Orientierung bietet. Grundlage ist die seit vielen Jahren etablierte und im Kreis Höxter vielgenutzte Broschüre „Am Anfang war es Liebe“.
Zur Eröffnung begrüßten die Gleichstellungsbeauftragte und Sprecherin des Frauennetzwerks, Nadine Nolte, Bürgermeister Daniel Hartmann sowie der neue VHS-Leiter Mario Hildebrandt zahlreiche Gäste. Nolte machte in ihrer Rede deutlich, dass Gewalt im häuslichen Umfeld kein Randthema darstellt. Auch nicht in der Region. Nach Polizeistatistik gab es allein im Jahr 2024 395 Fälle häuslicher Gewalt und 203 Fälle sexualisierter Gewalt im Kreis Höxter. „Die Dunkelziffer ist deutlich höher“, betonte sie.
Die Ausstellung solle dazu beitragen, Warnsignale früher zu erkennen und Menschen zu ermutigen, Hilfe anzunehmen oder Betroffene zu unterstützen. Sie erinnere daran, dass Gewaltbeziehungen oft unauffällig beginnen: „Am Anfang war es Liebe – und irgendwann ist aus Nähe Abhängigkeit geworden.“
Bürgermeister Daniel Hartmann würdigte das Engagement aller Beteiligten und hob die gesellschaftliche Bedeutung der Ausstellung hervor. Er erinnerte daran, dass häusliche Gewalt nicht weit weg, sondern mitten in der Nachbarschaft stattfindet. „Diese Ausstellung zeigt nicht nur die Realität der Betroffenen, sondern auch ihren Mut, Wege aus Gewaltbeziehungen zu finden“, sagte Hartmann. Sein Dank galt neben dem Arbeitskreis und den Beratungsstellen auch dem Frauennetzwerk, der VHS sowie allen Ehrenamtlichen und Fachkräften, die das Projekt tragen.
Die Ausstellung ist Teil eines umfassenden regionalen Engagements zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Am 25. November findet in der Höxteraner Innenstadt gemeinsam mit Netzwerkpartnerinnen und dem Zonta Club Höxter eine öffentliche Aktion statt, zu der die Organisatorinnen herzlich einladen. „Je mehr Menschen sichtbar Stellung beziehen, desto klarer wird unser gemeinsames Signal: Gewalt hat keinen Platz in unserer Gesellschaft“, so Hartmann.
Nach ihrem Aufenthalt in der VHS Höxter wird die Ausstellung im gesamten Kreisgebiet zu sehen sein. Institutionen, Verbände und Unternehmen können sie kostenfrei über den Arbeitskreis buchen. Die Initiatorinnen hoffen, dass viele Einrichtungen dieses Angebot nutzen, um das Thema weiter in die Öffentlichkeit zu tragen.
Bei der Eröffnung wurde deutlich, wie groß der Wunsch nach Aufklärung und Gesprächsmöglichkeiten ist. Die Ausstellung schafft dafür einen geschützten, zugleich sachlichen Raum und macht ihren wichtigsten Grundsatz sichtbar:
„Du bist nicht allein. Hilfe ist da.“

VHS-Leiter Hildebrand, Gleichstellungsbeauftragte Nadine Nolte und Bürgermeister Hartmann eröffnen gemeinsam die Ausstellung „Am Anfang war es Liebe…“ im Foyer der Volkshochschule Höxter +++ Bildquelle: Thomas Kube













